Dienstag, Mai 16, 2006

Herr Gott, ich preise dich


Gott, ich preise dich um deiner Werke Pracht,
vor allem der goldenen Sterne willen, die Du gemacht.
Schön ist meine königliche Schwester,
gibt Morgenrot und Mittagshelligkeit.
Kein anderes Geschöpf zu Deinen Ehren spricht lauter mir.

Ich preise Dich des Bruder Mondes und der Sterne willen.
Sie verklären meiner Nächte Dunkel, und Frieden trinkt das Herz.
Blick ich empor, löst freundlich ihr Gefunkel mir jeden Schmerz.
Ich schau das Bild der Ewigkeiten im Sonnenschein,
und nimmer kann im Wandel ich den Zeiten ganz ungetröstet sein.

Ich preise dich um der Luft, der holden Schwester willen.
Sie tränkt mit Lebensodem meine Glieder im Sommerwind.
Sie trägt die Wolken über alle Länder und lässt die Regen
träufeln, Segensspender, zur Erde hin.

Ich preise dich und des Feuers, meines Bruders willen.
Schön und stark weiß er die Erze zu bändigen mit roter Glut,
demütig, milde leuchtet mir die Kerze, in treuer Hut.

Ich preise dich um des Wassers, meiner Schwester willen.
Sie ist keusch und aufrichtig von Herzen, und alles Schöne
nimmt sie freudig auf.

Herr Gott, ich preise dich vor allem um der Mutter Erde willen,
den schöngegürtet, ewig-wunderbaren, die Kräuter, Busch und Baum,
die Tiere schuf, vom kleinsten unsichtbaren bis zu den Riesen
tief im Meeresraum, und die uns trägt und nährt.

hl. Franziskus von Assisi

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