Mittwoch, Mai 31, 2006

Morgen, Abend, jeder Tag

Gott du hast Zeit
und Raum geschaffen
und stellst uns Menschen in diese Welt

jeder Morgen von dir geschenkt
vor uns ein neuer Tag
voll Bangen und Lust
Grenze und Möglichkeit

lass mich jeden Tag neu
in seiner Einmaligkeit erleben
achtsam sorgsam
für das Kleine sein

jeder Abend geschenkter Tag
vor uns die Nacht
lassen und spüren
sich ängstigen und ausruhen

lass mich jeden Abend neu
die Endlichkeit erahnen
mein Tun und Sein in deine Hände geben
lös mich aus meinen Verstrickungen

lass mich wachsam sein
für die Einmaligkeit meiner Tage
lehre mich jeden Tag zu zählen
lehre mich die Kostbarkeit des Lebens

Andrea Schwarz

Samstag, Mai 27, 2006

Leben

ein Weg mit Licht und Schatten,
mit einem Woher,
mit einem Wohin.

Gemeinsam
sind wir unterwegs
gemeinsam
wollen wir ankommen.

Gehen wir noch gemeinsam,
wenn die Schatten
länger und länger werden,
wenn die Ängste wachsen?

Mit dir will ich erspüren,
was hinter allem liegt -
gemeinsam geben wir
den Schritten einen Sinn.

Gerd Friebe

Sonntag, Mai 21, 2006

Aussaat und Ernte

Die in Tränen säen,
sie werden ernten in Freude.
Weinend gehen sie dahin,
sie gehen und streuen den Samen.
Doch kommen sie wieder mit Jauchzen,
sie kommen und bringen ein
ihre Garben.

Weisheit der Bibel

Ein froher Morgen weckt mich wieder


Zu dieses Lebens Sorgen
der neuen Tagespflicht,
weckt mich der junge Morgen
allein ich zage nicht.
Des guten Vaters Treue,
die mich im Schlaf bedeckte,
dass mich kein Unfall schreckte,
erwacht mit ihm aufs neu'.

Preis dir, du Gott der Gnade!
O, leite mich, dein Kind!
Auch heut' auf solche Pfade
die dir gefällig sind!
Gib mir Gelegenheit,
viel Gutes auszurichten,
und zu den schwersten Pflichten
gib Mut und Freudigkeit!

Willst du mir Leiden schicken,
so lind're meinen Schmerz!
Soll mich ein Gut beglücken,
gib mir ein dankbar Herz!
Soll meine Lebenszeit -
stets sei es dir zu Ehren
und mir zur Seligkeit. -

Ehem. Zürcher Gesangbuch

Freitag, Mai 19, 2006

Das Rad steht still

Ich glaube an die Ewigkeit Gottes,die in unserer Zeit,
in meine Zeit
hineingekommen ist.

Unter dem ermüdenden Auf und Ab der Zeit
wächst schon heimlich
das Leben,
das keinen Tod mehr kennt.

Er ist schon da,
er ist schon in mir,
eben dadurch, dass ich glaube.
Wie wenig muss ich tun,
damit das Rad von Geburt und Tod
in der wahren Wirklichkeit
stille steht.


Karl Rahner

Dienstag, Mai 16, 2006

Herr Gott, ich preise dich


Gott, ich preise dich um deiner Werke Pracht,
vor allem der goldenen Sterne willen, die Du gemacht.
Schön ist meine königliche Schwester,
gibt Morgenrot und Mittagshelligkeit.
Kein anderes Geschöpf zu Deinen Ehren spricht lauter mir.

Ich preise Dich des Bruder Mondes und der Sterne willen.
Sie verklären meiner Nächte Dunkel, und Frieden trinkt das Herz.
Blick ich empor, löst freundlich ihr Gefunkel mir jeden Schmerz.
Ich schau das Bild der Ewigkeiten im Sonnenschein,
und nimmer kann im Wandel ich den Zeiten ganz ungetröstet sein.

Ich preise dich um der Luft, der holden Schwester willen.
Sie tränkt mit Lebensodem meine Glieder im Sommerwind.
Sie trägt die Wolken über alle Länder und lässt die Regen
träufeln, Segensspender, zur Erde hin.

Ich preise dich und des Feuers, meines Bruders willen.
Schön und stark weiß er die Erze zu bändigen mit roter Glut,
demütig, milde leuchtet mir die Kerze, in treuer Hut.

Ich preise dich um des Wassers, meiner Schwester willen.
Sie ist keusch und aufrichtig von Herzen, und alles Schöne
nimmt sie freudig auf.

Herr Gott, ich preise dich vor allem um der Mutter Erde willen,
den schöngegürtet, ewig-wunderbaren, die Kräuter, Busch und Baum,
die Tiere schuf, vom kleinsten unsichtbaren bis zu den Riesen
tief im Meeresraum, und die uns trägt und nährt.

hl. Franziskus von Assisi

Samstag, Mai 13, 2006

Muttertag


Die vielen Falten in deinem Gesicht,
ich weiß woher sie kommen,
du sorgtest immer dich um mich,
nie hab ich's ernst genommen.

Dein Rücken ist auch krumm geworden.
Du musstest so viel tragen,
du nahmst so manche Last von mir
in Kinder- und auch Jugendtagen

Nun leg ich meinen Arm und dich,
versprech ich werde dich beschützen.
Bis in das hohe Alter will ich jetzt
dich immer unterstützen.

Du schaust mich an, du glaubst mir nicht,
doch deine Augen strahlen.
Du weißt, der Wille ist wohl da,
wie in den Kindertagen.

Sigrun Graum

Muttertag - ein besonderer Tag

Hier wird die Mutter zum Helden erklärt,
Weil sie sich hat wieder ein Jahr lang bewährt.
Ein Jahr wiederum hat sich keiner geschert.
Wenn sie flickt, wenn sie kocht, wenn sie kehrt.
Unter jeder verkennt ihren wahren Wert,
wenn sie die Hauptstraße überquert
mit der Einkaufstasche, die ihr das Leben erschwert -
noch ist sie ja unversehrt.
Und kommt es mal vor, dass sie sich beschwert
und gegen das Unrecht sich erwehrt,
so bleibt sie doch meistens ungehört.
Nur am Muttertag ist alles umgekehrt:
da wird sie begehrt und wird sie verehrt -
doch nicht lang, dann muss sie zurück an den Herd!

Carsten Schmidt

Mittwoch, Mai 10, 2006

Die Flügel lahm

Die Flügel lahm
und die Arme schlaff am Körper

Die Freude fort
und die Lust schon längst verflogen

So fühle ich mich
So bin ich heute

Gott

Lass mich fliegen vor Lust
und die Arme in den Himmel werfen vor Freude

Anton Rotzetter


Dienstag, Mai 02, 2006

MORGENLIED



Das Morgenblau ist aufgewacht
und hat uns Schläfer wachgemacht,
schon blinzelt goldner Sonnenschein
voll Freude in den Tag hinein.

Die Sänger trillern fern und nah,
all ihre Lebenslust ist da,
bis hin zum kleinsten Vögelein
wolln sie von GOTT vernommen sein.

ER dirigiert den neuen Tag
und alles, was da kommen mag,
was zugedacht dem Erdenland,
bis es umschlingt des Himmels Band.

OSTERN

Jesus Christus
Mit Dir will ich aufstehen

gegen Not und Tod
gegen Folter und Leiden
gegen Armut und Elend
gegen Hass und Terror
gegen Zweifel und Resignation
gegen Unterdrückung und Zwang

Mit Dir will ich aufstehen
gegen alles, was das Leben behindert

Mit Dir will ich einstehen
für alles, was das Leben fördert

Sei du mit mir
damit ich aufstehe mit Dir

Anton Rotzetter