Eines lass mich behalten,
den Blick in deine Sterne,
dass ich das Händefalten
nicht ganz verlerne.
Wenn ich dich nicht sehe,
mach mein Vertrauen groß,
wenn ich dich manchmal
so gar nicht verstehe
lass du mich, bittschön mein Gott nicht los!
Des Lebens und des Leidens Wellen
schlagen immer höher heran;
wie sollte der Mensch das ertragen,
wenn er nicht mehr glauben,
nicht mehr beten kann?
Drum eines lass mich behalten,
den Blick in deine Sterne,
dass ich das Händefalten,
Hoffen und Staunen
nicht ganz verlerne.
Gedicht von Rilke
Freitag, Februar 17, 2006
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