Donnerstag, Februar 16, 2006

Gebet eines Behinderten


Vater im Himmel! Ich bin gelähmt,
du gabst mir statt der Füße keine Flügel.
Du willst, dass ich mit meinem Rollstuhl
auf dem Boden bleibe.
Auf diesem Weg mit all seinen Hindernissen.
Es gibt steile Strecken, und ich meine,
sie nicht mehr bewältigen zu können.
Meistens geht es aber dann doch.
Es gibt keine bequemen Ausweichmöglichkeiten
für mich in einsichtigen Momenten weiß ich,
dass dies ein Vorzug meines Lebens ist.
Oft bedrückt es mich,
dass ich so viel fordern muss,
um leben zu können.
Verständnis, Kraft, Geduld
und Freizeit meiner Mitmenschen
werden ständig von mir beansprucht.
Einmal nur unabhängig und auf
niemanden angewiesen sein!
Wenn ich es mir vorstelle,
merke ich erst, wie arm
mein Leben dann wäre.
Ich bitte dich nicht um ein anderes
oder gar besseres Leben,
sondern um die Kraft für mein Leben.
Amen!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo!
Ich finde Ihre Gedichte Großartig! Ich hätte eine Frage an Sie wir müssen für den Religionsunterricht Gedichte von oder für Menschen mit einer Behinderung suchen. Und ich finde ihre Gedicht sehr schön! Deswegen wollte ich Sie fragen ob sie es stören würde wenn ich eines ihrer Gedichte in Religionsunterricht vorlesen würde?!?

Liebe Grüße aus Österreich

July

Anonym hat gesagt…

Hallo,

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag. Das Gedicht finde ich wirklich wunderschön und erinnert mich an meine Arbeit mit Behinderten Mitmenschen. GLG Anni